Der Fleck auf meiner Schlafanzugsjogginghose mag wie getrockneter männlicher Liebessaft aussehen, die ekelerregende Wahrheit ist allerdings noch viel schlimmerer:
Es war spätabends. Die Terrasse war nur spärlich beleuchtet. Dieser Umstand störte mich keineswegs, wollte ich doch nur noch kurz eine letzte Zigarette vor dem Zubettgehen rauchen. Frau und Kind schliefen bereits.
Langsam näherte sich mein sitzbereites Gesäß der Sitzfläche des mit einer Auflage versehenen Gartenstuhls. Sehr kurze Zeit später war es soweit: Ich saß.
Es dauerte einige weitere Sekunden bis das Gefühl kühler Feuchtigkeit meine rechte Pobacke, in direkter Nachbarschaft der Austrittsöffnung des Darmkanals, erreichte. Sollte hier womöglich versehentlich ein Getränk oder eine ähnliche Flüssigkeit vergossen worden sein? Alle Anzeichen sprachen dagegen, denn der Tisch war trocken und es fehlte ein geeignetes Trinkgefäß zum Verschütten.
Ich sprang reflexartig auf, da ich im Feuchten sitzen generell ablehne. Hastig suchten meine Augen im schummrigen Licht die Ursache der kalten Feuchtigkeit. Ich konnte mein Gehirn beim Verarbeiten der eingehenden Information knirschen und arbeiten hören. Sekunden dauerten Ewigkeiten.
Die grausame Erkenntnis war grausam:
Ich hatte mich auf eine Nacktschnecke gesetzt.
Es gibt Dinge, die muss man weder erlebt noch ausprobiert haben. Heroin, fettreduzierte Chips und das verzweifelte Abwischen des eigenen Hinterns mit Feuchttüchern in der Mitte der Nacht gehören dazu.
Es war ekelhaft. Hätte ich eine Schleifmaschine zur Hand gehabt, so hätte ich sie benutzt. Noch heute, diversi Tage nach dem schrecklichen Vorfall, kann ich die nasskalte Stelle an meinem zarten Pöppes fühlen. Phantomschleim sozusagen.
Widerlich!
Nachtrag
Den schönsten Kommentar auf Facebook zu diesem Beitrag verfasste übrigens die mir bedauerlicherweise persönlich nicht bekannte Silke G. aus Gevelsberg. Sie schrieb:
Mich langweilt es, was interessieren mich Flecken an der Kleidung anderer Leute
Recht hattse!