ich hab erst knapp dreimal im leben
meine bude aufgeräumt
das badezimmer mal zu putzen
hab ich stets versäumt
die essensreste hier im zimmer
scheren mich ’nen dreck
den müll, das leergut und die wäsche
räume ich nie weg
doch eines tages komm ich heim
schwimm durch ein meer von fliegen
frag mich entsetzt und ganz perplex:
„woran mag das wohl liegen,
dass die natur aus altem essen
neues leben macht
und der anblick meiner toilette
brechreiz verursacht?“
bist die schäbbigste schüssel auf der welt
schäbbigste schüssel auf der welt
bist die schäbbigste schüssel auf der welt
und trotzdem find ich dich scheiße
bist die schäbbigste schüssel auf der welt
o wie sehr mich dein anblick doch quält
die brille ist halblose und der klodeckel fehlt
und trotzdem find ich dich nicht mehr so gut
auf dem kindischen ozean
auf unbekannten pfaden
und wir können nach herzenslust
an deck in maden baden
wir sind auf den spuren
vergangener schimmelpilzkulturen
mundschutz und handschuh
sind oberste pflicht
vergiss bitte auch
deine schneeschüppe nicht
jeder von uns bekommt
ein kleines stück vom pustekuchen
danach sind wir gestärkt
und können endlich weitersuchen
verschollen in endlosen weiten
fernab vom alten ziel
verschollen unter einem berg
aus unrat, dreck und müll
bitte tut mich nicht meiden
ich kann euch doch so gut leiden
es sieht zwar scheiße aus
und riecht recht streng
doch ich seh das nicht so eng
man muss hier wirklich nichts müssen
und geht auch besser nicht pissen
außer man ist echt abgebrüht
kacken gehn grenzt an suizid
so einen schönen komposthaufen,
wie der, in dem ich wohn,
kann man nicht kaufen
Text & Musik: S. Bobinski